
Wenn wir heute ehrfürchtig über die technischen Meisterleistungen des 19. Jahrhunderts sprechen, fällt häufig das Wort „Industrialisierung“. Fortschritt, Dampfkraft, Ingenieurskunst – das Bild einer fleißigen Gesellschaft, die mit bloßer Muskelkraft und ein wenig Maschinenhilfe die Grundlagen unserer modernen Infrastruktur geschaffen hat.
Doch genau hier beginnt das Problem: Dieses Bild funktioniert nur so lange, wie man es nicht hinterfragt. Denn bei genauer Betrachtung historischer Bauwerke – besonders entlang der Eisenbahnlinie von Dresden über Bautzen nach Görlitz – stoßen wir auf eine Reihe massiver Widersprüche.
Zwei Bauwerke stechen dabei besonders hervor: das Spreetalviadukt bei Bautzen und das Viadukt in Demitz-Thumitz. Laut offizieller Geschichtsschreibung wurden beide innerhalb von nur 14 bis 15 Monaten errichtet – im Jahr 1845, also zu einer Zeit ohne Strom, ohne hydraulische Hebetechnik, ohne Lastkraftwagen oder Fertigteiltechnik.
Der folgende Beitrag nimmt diese offiziellen Angaben auseinander – Stein für Stein.
Demitz-Thumitz: Granit, Holzkräne und ein sportlicher Bauzeitrekord
Das Viadukt von Demitz-Thumitz ist ein gewaltiges Brückenbauwerk, das sich mit 224 Metern Länge über das Schwarzwassertal spannt. Mit einer Höhe von 17,4 Metern war es das erste große Brückenprojekt der damaligen Sächsisch-Schlesischen Eisenbahnlinie – und laut Überlieferung wurde es innerhalb eines einzigen Jahres, nämlich 1845 bis 1846, vollständig errichtet.
Lokaler Granit – Segen oder technisches Rätsel?
Beim Bau stieß man im Untergrund auf Granit – ein glücklicher „Zufall“, wie es heißt. Man entschied sich kurzerhand, diesen extrem harten Naturstein gleich vor Ort als Baumaterial zu verwenden. Neun der insgesamt elf Bögen wurden aus diesem Granit gefertigt. Die restlichen zwei Bögen bestehen aus Sandstein, der zu diesem Zeitpunkt bereits bestellt war.
Was auf den ersten Blick pragmatisch klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als technische Unmöglichkeit:
- Granit ist eines der härtesten Gesteine der Welt. Seine Bearbeitung erfordert enormen Aufwand – selbst heute.
- Tausende Kubikmeter mussten gebrochen, behauen, transportiert und millimetergenau verbaut werden.
- Das alles ohne moderne Maschinen, mit Hammer, Meißel, Holzkränen und Pferdefuhrwerken.
Fundament auf Eichenholz – eine gigantische Aufgabe
Zur Gründung des Viadukts wurden rund 6.000 Eichenpfähle in den sumpfigen Untergrund gerammt. Eine Leistung, die auch heute schweres Gerät und ausgeklügelte Technik erfordern würde. Wie konnte das 1845 geschehen? Mit welchen Mitteln?
Diese Fragen sind nicht nebensächlich – sie entlarven die offizielle Baugeschichte als äußerst fragwürdig.

Spreetalviadukt: 15 präzise Bögen in nur 14 Monaten?
Nur wenige Kilometer entfernt steht das zweite Bauwunder: das Spreetalviadukt bei Bautzen. Mit 225,5 Metern Länge und 15 Bögen, von denen die mittleren fünf eine lichte Weite von 17,2 Metern aufweisen, ist dieses Bauwerk ein Monument aus Stein – oder, besser gesagt: ein Rätsel aus Granit.
Präzision wie aus der Maschine – im Jahr 1845?
Auch hier lautet die offizielle Bauzeit: 1845 bis 1846. Innerhalb von 14 Monaten sollen die Baumeister Karl August Marche, Seydler und Seeliger dieses gigantische Bauwerk aus exakt gearbeitetem Bautzener Granit errichtet haben.
Besonders auffällig:
- Die Quaderblöcke sind aufeinander abgestimmt, vielfach geteilt und perfekt gesetzt.
- Die Gewölbe zeigen ein handwerkliches Niveau, das man eher in CNC-gesteuerten Fertigungsprozessen vermuten würde.
- Jeder Bogen benötigte ein eigenes, massives Holz-Lehrgerüst – eine aufwendige Vorarbeit, die Monate in Anspruch nimmt.

Muskelkraft statt Maschinen
Es gab keine Kräne, keine Bagger, keine Presslufthämmer. Alles wurde mit einfachen Mitteln bewegt: Holzkräne, Flaschenzüge, Seilvorrichtungen. Der Granit wurde per Pferdefuhrwerk transportiert und mit Muskelkraft aufgerichtet.
Und das alles in nur 14 Monaten? Selbst mit Wohlwollen erscheint diese Zeitangabe vollkommen unrealistisch.

Der Realitätstest: Wie lange dauert der Bau solcher Viadukte wirklich?
Um die Absurdität der offiziellen Zeitangaben zu verdeutlichen, lohnt sich ein strukturierter Vergleich zwischen damaliger und heutiger Bauweise.
Historische Viadukte aus Naturstein
- Handarbeit: Vom Steinbruch bis zur Fuge – alles manuell.
- Jedes Gewölbe erforderte eigene Gerüste, exakt angepasst.
- Transportmittel: Pferde, Karren, primitive Winden.
- Abhängigkeit von Wetter, Jahreszeit und Tageslicht.
Moderne Brückenbauweise
- Einsatz von Fertigteilen, Spannbeton, Maschinen.
- Nutzung von Kränen, Schwerlasttransportern und digitaler Planung.
- Modularer Aufbau, Taktschiebeverfahren.
- Ganzjähriger Bau durch Wetterschutz und Logistik.


Direkter Vergleich:
| Natursteinviadukt | Moderne Brücke (heute) | |
|---|---|---|
| Bauweise | massiv, handgeführt | vorgefertigt, mechanisiert |
| Gerüstbau | individuell für jeden Bogen | modular oder unnötig |
| Materialtransport | Pferd, Wagen, Muskelkraft | LKWs, Kräne, Systeme |
| Wetterabhängigkeit | hoch | gering |
Die große Illusion der offiziellen Bauzeiten
Die Eisenbahnviadukte bei Demitz-Thumitz und Bautzen sind zweifellos beeindruckende Bauwerke. Doch sie sind auch Mahnmale einer fragwürdigen Geschichtsschreibung.
Vielleicht handelt es sich nicht um Neubauten des 19. Jahrhunderts, sondern um übernommene Bauwerke. Relikte einer alten Hochkultur, deren Wissen und Technologie uns heute verborgen ist.
Zeit für neue Fragen – und neue Antworten
Die offizielle Geschichtsschreibung wirkt zunehmend wie ein Flickenteppich voller Widersprüche. Und doch halten wir daran fest, als wäre sie sakrosankt.
Doch was, wenn wir das alles „falsch verstanden“ haben?
- Was, wenn viele dieser Bauwerke gar nicht aus unserer Zeit stammen?
- Was, wenn sie Reste einer vergessenen Epoche sind – einer Kultur, die vielleicht sogar über Technologie verfügte, die wir heute nicht mehr kennen?
Wer offen hinschaut, merkt: Es ist Zeit, die Geschichte neu zu schreiben.
Fazit: Hinschauen statt Glauben
Die Eisenbahnviadukte zwischen Dresden und Bautzen stehen vor unseren Augen – doch ihr wahres Alter, ihre Herkunft und ihre Bedeutung bleiben verborgen, solange wir nur das glauben, was in Büchern steht.
Diese Bauwerke fordern uns auf, die Augen zu öffnen. Sie stellen Fragen, die keine offiziellen Antworten haben. Und sie erinnern uns daran, wie viel wir über unsere eigene Vergangenheit noch nicht wissen.
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